Der Energiebedarf eines Menschen ergibt sich aus seinem Grundbedarf, der zur Aufrechterhaltung der Körperfunktionen unbedingt erforderlich ist, und dem Leistungsbedarf, den er für zusätzliche Aktivitäten benötigt.
Der Grundbedarf hängt vereinfacht ausgedrückt nur vom Körpergewicht ab. Man kann ihn natürlich mit physikalischen Methoden genauer ermitteln. Doch sind diese Methoden recht aufwändig und daher für Otto Normalverbraucher, der seine Ernährung besser auf den Bedarf abstimmen möchte, nicht greifbar.
Höchstens bei speziellen Anlässen kommt es zur genaueren Ermittlung des Grundumsatzes und dann meist auch des Leistungsumsatzes. Dies ist beispielsweise bei der Untersuchung von Spitzensportlern der Fall, wenn es um genauere Empfehlungen zur Ernährung geht.
Die Messgrößen
Umgangssprachlich sind es immer noch die Kalorien, von denen gesprochen wird. Die genauere Maßeinheit für die Energie ist aber das Joule. Weil aber die Kilokalorie nach wie vor gebräuchlich ist, findet man auf den Lebensmitteln in der Regel beide Werte.
Um zum Energiebedarf zu kommen, muss man zunächst den Grundbedarf kennen. Denn die Differenz zwischen dem Energiebedarf und dem Grundbedarf, der Leistungsbedarf, wird in der Regel als Faktor, bezogen auf den Grundbedarf, angegeben.
Der Grundbedarf ergibt sich stark vereinfacht, für die Ermittlung des Energiebedarfs aber ausreichend aus der Multiplikation des Körpergewichts in Kilogramm mit dem Faktor 24. Anders ausgedrückt braucht der Körper zur Aufrechterhaltung seiner Funktionen 24 Kilokalorien pro Tag und Kilogramm Körpergewicht. Ein übergewichtiger Mensch hat also einen höheren Energiebedarf wie ein Mensch mit Idealgewicht.
Dazu kommen noch die Zuschläge für den Leistungsbedarf, die aus Tabellen entnommen werden können.
Energiebedarf und Körpergewicht
Unterstellt man eine bestimmte Energiezufuhr pro Tag, dann führt diese nur dann zu einer Gewichtsänderung, wenn sie vom Energiebedarf abweicht. Konkret gesagt: Wer eine bestimmte Energiemenge über die Nahrung zu sich nimmt, aber weniger Bedarf hat, nimmt zu, weil der Körper die zu viel zugeführte Energie speichert. Man muss also, um sein Idealgewicht zu halten, mehr körperliche Aktivitäten entwickeln, damit der Energiebedarf wieder mit der zugeführten Energie übereinstimmt.
Somit kann man durch erhöhte körperliche Aktivität abnehmen, wenn die Energiezufuhr über die Nahrung konstant bleibt. Solche Aktivitäten können andere gesundheitsfördernde Nebeneffekte haben, sodass es durchaus Sinn macht, eine angestrebte Gewichtsreduzierung nicht durch eine verminderte Nahrungsaufnahme, sondern durch eine verstärkte sportliche Aktivität zu erreichen. Allerdings darf man es auch nicht übertreiben. Insbesondere wer diese Aktivität nicht gewohnt ist, sollte seinen Körper langsam heranführen und darauf achten, dass er sich nicht übernimmt. Auch wer schon in vorgerücktem Alter steht, kann zwar wieder sportlich aktiv werden, aber eben mit Vorsicht.