Untergewicht bei Kindern bereitet vielen Eltern große Sorgen. Die Frage: Ist mein Kind auch genug? stellt sich Müttern und Väter im Laufe der Kindheit öfter. Auch wenn Übergewicht heutzutage ein großes Problem unter Jugendlichen ist, kommt es auch immer wieder zu gefährlichem Untergewicht bei Kindern. Erscheint der Nachwuchs zu dünn, besteht Handlungsbedarf. Laut einer Studie aus dem Jahre 2000 leiden 8 Prozent aller Kinder zwischen sechs und siebzehn Jahren an Untergewicht. Doch wann spricht man von Untergewicht? Liegen die Sprösslinge 15 Prozent unter dem alters- und größenabhängigen Referenzgewicht, haben sie eindeutig zu wenig Kilos auf den Rippen. Doch oft ist das Untergewicht bei Kindern auch völlig normal, denn die Phasen der Entwicklung kommen schubweise und zehren an den Reserven des Körpers. Trotzdem sollte man den Ernährungszustand der Knirpse als Eltern nie aus dem Blickfeld verlieren, um Mangelerscheinungen rasch vorzubeugen.
Körpergewicht und Entwicklung
Viele Kinder haben nicht das optimale Körpergewicht für ihr Alter, manche sind zu dick, andere wiederum sind zu dünn. Dazu kommt, dass die Sprösslinge nicht immer gleich viel essen. Die individuelle Menge an Nahrung, die aufgenommen wird, kann sogar von Tag zu Tag schwanken. Manchmal dominiert das Wachstum in die Höhe, dann wieder in die Breite. Aber auch die geistige Entwicklung benötigt Zeit und Energie. Eltern bieten ihrem Nachwuchs mit einer vielseitigen Ernährung und frischen Zutaten die beste Grundlage für ein optimales Wachstum. Besonders zwischen dem vierten und siebten Lebensjahr steht das Längenwachstum im Vordergrund und die Tafelklassler wirken jetzt dünner und schlaksiger. Zu diesem Zeitpunkt verschwindet auch der Babyspeck. Deshalb spricht man in diesem Stadium auch nicht von Untergewicht bei Kindern. Das Körpergewicht ist aufgrund der einzelnen Wachstumsphasen immer ganzheitlich zu betrachten. Trotzdem haben Mütter und Väter bewusst ein Auge auf das Gewicht und die Statur ihres Nachwuchses, um eventuellen Krankheiten und Essstörungen von Anfang an einen Riegel vorschieben zu können. Der Kinderarzt hält in sogenannten Somatogrammen (Wachstums- und Gewichtskurven) bei den regelmäßigen Kontrolluntersuchungen ebenfalls die Entwicklung fest und kann bei schädlichen Veränderungen sofort Alarm schlagen.
Essstörungen kommen in den besten Familien vor!
Ist ein Kind eindeutig zu dünn, stellt sich die Frage nach dem wahren Grund. Viele Kleinkinder sind leicht abgelenkt und haben schlicht keine Zeit, etwas zu essen. Hier helfen kleine Mahlzeiten, eine ruhige Umgebung und hochkalorische Zutaten, die aber auch den kleinen Feinschmeckern munden. Zum Essen zwingen sollte man die Knirpse jedoch nicht, das würde die Gegenwehr nur verstärken. Liegen keine weiteren Krankheiten wie eine Schilddrüsenüberfunktion vor, kann das Untergewicht bei Kindern auch an einer Essstörung wie Magersucht liegen. Eltern dürfen sich dabei keinen Vorwurf machen. Anorexa nervosa kommt in den besten Familien vor und jetzt heißt es, dem Kind wieder ein gesundes Bild seiner selbst zu vermitteln. Am besten mit Hilfe eines geeigneten Therapeuten, der dem Nachwuchs zeigt, wie man wieder richtig isst und dass Normalgewicht wichtig für eine lange Gesundheit ist. Besonders beim Eintritt in die Pubertät hadern viele Mädchen mit sich selbst und fallen nach außen hin mit einer sehr ehrgeizigen und fleißigen Haltung auf. Innerpsychische Probleme entladen sich dann in einer Essstörung, die schon bald zur Unterernährung und schädlichem Gewichtsverlust führt. Eltern wenden sich an Experten, die tagtäglich mit Essstörungen bei Kindern und Jugendlichen zu tun haben und erhalten eine ausführliche Beratung. Gemeinsam kann es die Familie schaffen, dass sich alle wieder wohl fühlen, untereinander und in der eigenen Haut. Mit Untergewicht bei Kindern ist nicht zu spaßen, deshalb achten Eltern von Geburt an auf die Körpermaße und den Entwicklungsstand ihres kleinen Lieblings und schaffen so die perfekten Rahmenbedingungen für eine optimale Entwicklung und ein langes Leben in Gesundheit.