Ok, ich gebe es zu. Meine Diät ist ein wenig ins Stocken geraten. Kein Wunder, standen doch gleich mehrere Geburtstagsfeiern und, nicht zu vergessen, die Vorweihnachtszeit auf dem Programm. Mehrere Christkindlmärkte wollten im Dezember besucht werden und wer kann mir in der Kälte bitte den ein oder anderen wärmenden Glühwein verwehren? Eben. Und so ein bisschen Alkohol hat doch so gut wie keine Kalorien. Vielleicht die Zuckerwatte, die ich ebenfalls unbedingt probieren wollte… und der Schaumbecher… und der türkische Honig. Jahaaaa, meine Waage war lange Zeit nicht mein bester Freund. Und was tut man, wenn man sich nicht so gerne hat? Genau, man geht sich am besten ganz aus dem Weg. Wenn ich nicht weiß, wie viel sie anzeigt, kann ich ihr auch nicht böse sein. Punkt. Doch das alles sollte sich schon bald in Wohlgefallen auflösen! Und das kam so.
Mein Geschenk vom Christkind!
Am 24. Dezember dieses Jahres war es wieder soweit, der Heilige Abend stand vor der Tür und damit natürlich auch ein Festessen, das ich für meinen Liebsten und mich geplant hatte. Also mal ehrlich, wer kann denn schon an Weihnachten strenge Diät halten? Einmal ist doch bekanntlich kein Mal. Also ließen wir uns ein viergängiges Menü mit allem Drum und Dran schmecken und als der erste Hosenknopf offen war, saß es sich auch gleich wieder bequemer. Ich wurde dieses Jahr mehr als verwöhnt und bekam als Präsent von meinem allerbesten Mann eine Reise nach London geschenkt. Ja, nach London! Und einfach so! Genial, oder? Sie dürfen ruhig neidisch sein, denn was ist in der englischen Metropole rund um Silvester und Neujahr? Genau! Ich würde dort nicht nur das genialste Silvester forever erleben, nein, zahlreiche angesagte Shops haben in London bereits den Winter-SALE eingeläutet. Also, die Flüge waren gebucht, die Kreditkarte und genügend Bargeld eingesteckt und los ging die Reise.
SALE – die neue Diät für Fashionistas!
Eins vorneweg: Kulinarisch hat sich London in den letzten Jahren enorm gemausert. Feinste Cuisine lauert an allen Ecken und Enden, saftige Cookies, artisan cooking und gehobene Hausmannskost mit frischem Gemüse und einem wahren Feuerwerk an Geschmacksrichtungen gehören zum Alltag. Trotzdem ließ mich das lukullische Angebot in der Weltstadt an der Themse weitestgehend kalt. Und das hatte einen guten Grund. Kaum waren wir nämlich in Gatwick gelandet und machten uns auf, um quer durch die Stadt in unser Hotel zu gelangen, stachen mir sofort in allen Schaufenstern der Stadt riesige Plakate, die mit der Aufschrift SALE versehen waren, ins Auge. Was nun folgte, war ein Workout der besonderen Art. Die folgenden drei Tage war ich in so gut wie jedem Geschäft, das ich zu Fuß, mit der Tube oder auch mit dem Bus erreichen konnte. Einmal die bekannte Oxford-Street rauf und runter, Kensington und Piccadilly Circus rechter Hand und der Portobello Market mit seinen unzähligen Antiquitäten- und Modeshops zu meiner linken. Mein treuer Weggefährte ergo mein Mann erwies sich als braver Sherpa und war nach einigen Stunden ein wahrer Künstler im Tüten schleppen. Ohne zu motzen, dackelte er brav in jedes Geschäft hinein und wieder hinaus. Oh, dort ist noch ein Accessorize, ja, Schatz, ich weiß, das ist schon der Fünfte für heute, aber vielleicht haben die… und es ist doch sooo günstig, sieh mal, auf ALLES mindestens 50 %….!
Kaufrausch verbrennt Kalorien!
Ja, es stimmt, der Wahnsinn hat mich befallen. Der SALE-Wahnsinn! In London ist einfach alles so billig. Ok, Essen und der Rest vom Leben ist schweineteuer, aber Kleidung, Kosmetik und Taschen und SCHUHE… so günstige Schuhe! Und Essen ist ja nicht so wichtig, oder? Von der Stadt haben wir in den drei Tagen wenig bis gar nichts gesehen. Oder eigentlich doch! Wir waren in allen namhaften Einkaufsstraßen und in hunderten von Geschäften und haben die Wirtschaft in England kräftig angekurbelt. Und das Allerbeste: Dank des Einkaufsmarathons haben sich die zwei Kilos, die sich in letzter Zeit wieder auf meine Hüften zurückgeschummelt hatten, einfach verabschiedet. Sollte sie jemand in London ausfindig machen, darf er sie ruhig behalten, meint
Eure Conny