Mein Name ist Conny, 30 Jahre alt und ich bin die typische Frau von Heute. Das will mir zumindest jedes Magazin für Beauty, Karriere und Familie erzählen. Also muss es doch stimmen, oder? Und so wie jede moderne Frau, die den Zenit des Lebens überschritten hat (ach, Sie wussten noch gar nicht, dass man ab 30 zum alten Eisen gehört? Nun, dem ist so! Von jetzt an geht es bergab mit uns, Schwester, unaufhaltsam bergab in Richtung Seniorenheim und Stützstrümpfe…), kämpfe auch ich mit zehn Kilogramm zuviel auf den Hüften. Leider befinden sich die unansehnlichen Röllchen und Pösterchen nicht nur am Hintern, nein, auch die Oberarme und der Bauch haben ihr Fett abgekriegt. Woher? Nun, ich erinnere mich dunkel an wochenlange Schlemmereien im Urlaub, vor Weihnachten und auch diverse Geburtstagsparties mit Leckereien vom Feinsten könnten ihren Anteil am Übergewicht haben. Natürlich habe ich schon öfters eine Diät begonnen, sogar einiges an Gewicht verloren und dann doch wieder zugenommen. Der Jo-Jo-Effekt ist mein bester Freund. Aber das soll sich jetzt alles ändern.
Ein neues Leben beginnt! Jetzt aber wirklich!
Ja, ich habe Übergewicht. Böses, böses Wort. Aber ich muss den Tatsachen ins Auge blicken. Jetzt ist die Stunde null, es muss etwas passieren. Meine Kleidergröße hat sich innerhalb der letzten Monate stetig nach oben orientiert und meine zeltartigen Oberteile erinnern mich an meine Zeit in der Schwangerschaft. Jetzt ist es genug, eine Diät muss her. Dank der unzähligen Tipps in Zeitschriften und in Onlineportalen bin ich rasch fündig geworden. Zukünftig werde ich bis an mein Lebensende Kalorien zählen und ein glückliches, schlankes Leben führen. So der Plan. Klingt doch echt verlockend, oder?
Who the fuck is Hubert?
Nun, das Konzept steht, Motivation ist mehr als genug vorhanden, leider habe ich die Rechnung ohne Hubert gemacht! Sie werden sich nun fragen, wer ist denn Hubert? Nun, Hubert ist mein innerer Schweinehund, mein Personal Trainer, wenn es darum geht, Prinzipien einfach über Bord zu werfen. Disziplin, was war das noch mal schnell? Also, zurück zu Hubert! Der kleine Kerl bewohnt liebend gerne Fastfoodlokale oder versteckt sich abends in Chipstüten. Auch beim Einkaufen lauert er im Süßigkeitenregal und animiert mich, mir doch mal etwas zu gönnen. Na, danke schön aber auch. Denn ich habe Hubert längst durchschaut! Und ich habe ihm den Kampf angesagt, denn von jetzt an wird alles anders.
1300 Kilokalorien am Tag dürfen es sein, sagt der Onlinerechner, der mir Grund- und Leistungsumsatz berechnet hat. Fein. Das wären ja … hmm, soviel ist das gar nicht. Muss ich etwa auf die süße Nascherei im Büro verzichten? Und auf den nachmittäglichen Kuchen auch? Der doch so gut zum Kaffee schmeckt? Und das panierte Schnitzel am Abend? Hubert meint, ich soll doch nicht so streng mit mir sein, sondern auch „leben“. Tja, nur muss ich für mein Idealgewicht dringend etwas unternehmen, damit ich eben noch lange lebe, die Uhr tickt! Langsam kommt Panik auf, die Badesaison steht auch vor der Tür und so ins Freibad? Sicher nicht! Also schreibe ich brav mein Diät-Tagebuch und hoffe darauf, dass Hubert eine lange Reise unternimmt, auf Nimmerwiedersehen! Und jetzt geht es Vollgas in Richtung Wohlfühlgewicht, denn Abnehmen beginnt im Kopf! Hab ich mir sagen lassen! Und so ein Apfel schmeckt auch viel besser als ein Nusskipferl! Ganz sicher! Zumindest versuche ich mir das von nun an einzureden, meint
Eure Conny