Ohne Fett kann der menschliche Körper zwar nicht auskommen, in der Regel hat er in den Industriestaaten aber zu viel davon. Das ist zu sehen und auch zu wiegen. Übergewicht ist die Folge. Fettleibige und Übergewichtige haben einen großen Anteil an der Bevölkerung.
Der Körper sorgt vor. Wird ihm mit der Nahrung zu viel Fett zugeführt, speichert er es einfach für Notzeiten, die aber hoffentlich nie wieder eintreten werden. Überschüssige Kohlenhydrate werden in Fett umgewandelt und ebenfalls gespeichert. Eiweiß dagegen wird nur in einem sehr geringen Umfang gespeichert.
Fett in Nahrungsmitteln
Fette sind zwar vor allem in tierischen Nahrungsmitteln zu finden, so in Fleisch, Wurst, Käse, Butter und Milch. Doch auch Pflanzen und Früchte können einen hohen Fettanteil aufweisen, so etwa die Avocado und die Kokosnuss, alle anderen rohen Nüsse und vor allem rohe kalt gepresste Öle, etwa Leinsamen- oder natives Olivenöl.
Die Fette haben eine unterschiedliche Struktur und sind deshalb mehr oder weniger gut verträglich. Generell liefern sie viel Energie, sind wichtig für das Immunsystem und wirken sich auf viele Stoffwechselvorgänge positiv aus.
Fette waren schon wiederholt Gegenstand von Untersuchungen, um ihre gesundheitlichen Auswirkungen näher zu bestimmen. So sollen mehrfach ungesättigte Fettsäuren das Risiko für bestimmte Herzkrankheiten wie den Herzinfarkt senken. Diese Fettart ist vor allem in Pflanzenöl aus Raps und Sojabohnen enthalten. Ein hoher Anteil an mittelkettigen Fettsäuren ist einfacher zu verdauen. Ungesättigte Fettsäuren wirken sich ungünstig auf den Cholesterinspiegel aus, sollen aber das Herzinfarkt-Risiko nicht erhöhen.
Nicht vom menschlichen Organismus selbst herstellbar sind die Omega-6- und Omega-3-Fettsäuren. Sie kommen in Sonnenblumen-, Soja- und Maiskeimöl in höherer Konzentration vor. Omega-3-Fettsäuren können entzündungshemmend wirken.
Wieviel Fett soll es sein?
Ganz auf Fett verzichten sollte man nicht. Andererseits enthält zu fettes Essen viel zu viel Kalorien und ist maßgeblich am Übergewicht beteiligt. Deswegen wird geraten, dass Menschen mit dem Willen zum Idealgewicht nur etwa 30 % ihres Energiebedarfs mit Fett decken. Davon sollte etwa je ein Drittel auf gesättigte Fettsäuren, auf einfach ungesättigte Fettsäuren und auf mehrfach ungesättigte Fettsäuren entfallen. Das Verhältnis der mehrfach ungesättigten Omega-6- und Omega-3-Fettsäuren sollte maximal 5 : 1 betragen. Die erstere ist besonders in Sonnenblumen- und Hanföl enthalten, die zweite nur im Hanföl, nicht aber im Sonnenblumenöl.
Vorsicht ist andererseits geboten, wenn Fett verdirbt und substituierte Fettsäuren enthalten sind. Dann ist es für den menschlichen Organismus giftig. Eine solche substituierte Fettsäure, die Ricinolsäure, ist der Hauptbestandteil des Ricinusöls, das abführend wirkt und in höheren Konzentrationen ebenfalls giftig ist.