Wie auch das Kilojoule ist auch die Kilokalorie eine Maßeinheit für den Wert der Energie, die ein Mensch täglich braucht oder die er sich in der Form von Lebensmitteln zuführt. Zwischen den beiden Größen herrschen klare Verhältnisse: 0,239 Kilokalorien entsprechen einem Kilojoule. Die Kalorie ist also die größere Einheit.
Historisches zur Kilokalorie
Die Kilokalorie ist von den beiden die ältere Einheit. Ihr Name wird abgeleitet aus dem lateinischen „calor“; sie ist also nicht, wie das Joule, nach einem Physiker benannt. Umgangssprachlich wird oft nur von Kalorien gesprochen, obwohl eigentlich Kilokalorien gemeint sind. Deshalb muss man darauf achten, bei Berechnungen genau hinzusehen und weder Kalorie und Kilokalorie noch allerdings auch Joule und Kalorie zu verwechseln. Allerdings dürfte es auffallen, wenn man plötzlich nur noch ein Viertel oder – im Falle von Kalorie und Kilokalorie – nur noch ein Tausendstel des Erwarteten auf dem Teller vorfindet.
Die Kalorie sollte bereits 1948 abgeschafft und durch das Joule ersetzt werden. Da sie aber so einfach nicht aus dem Sprachgebrauch zu entfernen war, hat man in den entsprechenden Verordnungen immer wieder befristet und inzwischen unbefristet erlaubt, dass beide Bezeichnungen verwendet werden dürfen. Die Angabe in Joule oder Kilojoule ist verbindlich, die Angabe in Kalorien oder Kilokalorien darf zusätzlich erfolgen.
Einige Beispiele
Was der Mensch an Energie braucht, hängt vereinfacht ausgedrückt von seinem Körpergewicht und von seinen Lebensumständen ab. Es ist schwierig, die beiden Werte genau zu ermitteln. Zumindest der von den Lebensumständen abhängige Leistungsbedarf kann schwanken, je nachdem, ob man beispielsweise die gewohnte sportliche Betätigung als Ausgleich zur Berufstätigkeit einmal ausfallen lässt oder anders gestaltet. Deshalb erfolgen in der Regel nur Abschätzungen, die aber hinreichend genau sind.
Hierzu ein Beispiel: Der Grundbedarf, also das, was ein ruhender und nüchterner Mensch in bestimmter Umgebungstemperatur zur Aufrechterhaltung seiner Körperfunktionen braucht, wird abhängig von der Körpermasse, vereinfacht dem Körpergewicht, abgeschätzt. Der Leistungsbedarf wird als Zuschlag zum Grundbedarf errechnet, wobei es für die Zuschläge Erfahrungswerte gibt. Nehmen wir einmal an, dass ein Mensch einen Grundbedarf von 2.000 Kilokalorien pro Tag hat und der Leistungsbedarf mit dem Faktor 1,5 bewertet wird, dann darf er täglich 3,000 Kalorien zu sich nehmen.
Wenn dieser Mensch schon sein Idealgewicht hat, dann ist dies die Größe, an die er sich bei der Zusammenstellung der Mahlzeiten halten müsste. Je weiter sein tatsächliches Gewicht allerdings vom Idealgewicht abweicht, desto länger wird es dauern, dieses zu erreichen, wenn er die tägliche Energiezufuhr beispielsweise um 20 % reduziert. Aber er wird dieses Ziel bestimmt erreichen können.